Bitterfeld – Der Campingplatz an der Goitzsche verändert sich. Die neuen Eigentümer um Roland und Maria Grütze nehmen viel Geld in die Hand und haben in den vergangenen Monaten alte Baracken abgerissen und dadurch Platz für Neues geschaffen, zum Beispiel für vier neue Ferienhäuser, die an der Niemegker Straße platziert werden sollen. „Ich finde, es geht mit Riesenschritten voran“ lobt Dauercamper Peter Thiemicke die Entwicklung.

Das erste Ferienhaus ist bereits aufgestellt. Ein Elektriker installiert dort gerade einen provisorischen Stromanschluss. Etwas näher am See spielen Kinder, Camper liegen in ihren Stühlen und genießen die Ruhe. Lärm war noch nie ein Problem auf dem Zeltplatz. Aber hinter den Kulissen lähmte ein juristischer Streit jegliche Weiterentwicklung, bis die Stadt Bitterfeld-Wolfen die Betreiber davonjagte und das Camp zum Jahreswechsel verkaufte (und nicht wieder verpachtete). Seitdem heißt das Goitzsche-Camp nun Ferienpark Goitzsche. Und die neuen Eigentümer sind voller Tatendrang.

Der Sanitärtrakt im Camp soll komplett erneuert werden

Die Camp-Geschäftsführerin Maria Grütze berichtet unter anderem von einem neuen Sanitärgebäude. „Dafür besorgen wir uns gerade die Genehmigungen.“ Der alte Sanitärtrakt wird nach dem Neubau abgerissen und soll Raum für Parkplätze bieten. Auf der anderen Straßenseite ist der alte Kohlebunker verschwunden. Dort plant die Camping und Ferienpark Goitzsche GmbH ihre neue Gastronomie.

Bislang ist vor Ort lediglich ein Imbiss vorhanden, der am Wochenende besetzt ist. „Aber eigentlich brauchen die Camper auch etwas unter der Woche“, meint die Geschäftsführerin. Die neue Gastronomie könne womöglich ab dem Herbst gebaut werden. Maria Grütze kündigt außerdem neue unterirdische Stromleitungen und Satellitenkabel für die Camper an. WLAN ist bereits verfügbar. „Wir müssen aber alles der Reihe nach machen.“

Die neuen Eigentümer wollen den Ferienpark künftig auf 100 Stellplätze für Camper erweitern

Trotzdem bewegt sich einiges gleichzeitig. Offensichtlich ist bei den neuen Eigentümern ausreichend Geld für tiefgreifende Investitionen auf dem Camp vorhanden. Sie stehen auch hinter den schwimmenden Häusern auf der Goitzsche. Derzeit ruhen auf dem Campingplatz aber viele Bauarbeiten. Es ist Hauptsaison. Das Camp ist voll. Vor allem an den Wochenenden strömen Touristen auf den Platz. Nach Angaben der Betreiber sind die 50 bis 60 Stellplätze derzeit gut ausgelastet.

„Die Nachfrage ist sehr gut, obwohl wir noch keine Werbung machen, da wir noch im Aufbau sind“, erklärt Maria Grütze. Die Eigentümer wollen den Ferienpark künftig auf 100 Stellplätze erweitern – für Wohnwagen und Zelte. Für diese Pläne sammeln sie auch anderswo Erfahrungen, besuchen andere Zeltplätze. „Er wird vorrangig ein Camping- und Zeltplatz bleiben“, stellt sie dabei noch einmal klar.

Campingplatz-Nutzer bleiben misstrauisch angesichts der Veränderungen um sie herum

In der Vergangenheit unkten Bitterfelder, dass die Camper nach einem Verkauf weichen müssten für Neubauprojekten am See. Diese Befürchtungen sind bisher nicht eingetreten. Dennoch bleiben einige Campingplatz-Nutzer auch misstrauisch angesichts der Veränderungen um sie herum. „Mal schauen, was die Zukunft bringt, bislang lassen sie uns hier in Ruhe“, sagt Saisoncamper Detlef Müller.

Die Preise sind bisher gleichgeblieben im Ferienpark. Die Geschäftsführerin lässt jedoch durchblicken, dass es nach den Bauarbeiten nach oben gehen wird. „Aber wir werden keine Preise wie an der Ostsee haben.“

(Verfasst von Stefan Schröter – Mitteldeutsche Zeitung)